Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2020 – viel Wort, wenig Sinn?

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Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2020 – viel Wort, wenig Sinn?

Fachkräfteeinwanderungsgesetz – viel Wort, wenig Sinn?

Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt Personalverantwortliche seit Jahren. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das seit März 2020 gilt, wurde viel diskutiert, aber wenig grundlegend verbessert. Besonders die neuen Regelungen zur Migration wirken oft wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Während nun alle Menschen aus Nicht-EU-Staaten mit einer anerkannten Berufsausbildung und einem Jobangebot einwandern dürfen, bleibt die Frage offen, wie praktikabel und schnell die Anerkennung ausländischer Qualifikationen tatsächlich funktioniert. Durch den Wegfall der Vorrangprüfung und der Einführung von Sprachkenntnissen auf B1-Niveau werden die Hürden zwar formal gesenkt, jedoch bleibt die Umsetzung in vielen Fällen kompliziert und bürokratisch.

Was lange währt, wird noch lange nicht endlich gut

Die Corona-Pandemie hat die Situation am Arbeitsmarkt zusätzlich verschärft. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten ist der grundlegende Bedarf an qualifizierten Fachkräften geblieben, in einigen Branchen sogar gestiegen. Neue Arbeitsformen haben andere Anforderungen und Bedarfe geschaffen, weshalb Unternehmen mehr denn je gezwungen sind, im „War-for-Talents“ um die besten Köpfe zu kämpfen. Besonders bei Bewerbern über 45 Jahren werden mit den neuen Regeln hohe Anforderungen an Einkommen und Altersvorsorge gestellt, was viele potenzielle Fachkräfte ausschließt und das Problem des Fachkräftemangels verschärft.

Eine schwache Konjunktur schwächt den sozialen Frieden

Laut Bertelsmann-Stiftung benötigt Deutschland jährlich 260.000 Zuwanderer, um einen wirtschaftlichen Einbruch zu verhindern. Die Bundesregierung rechnet jedoch lediglich mit 25.000 pro Jahr – ein Wert, der bei weitem nicht ausreicht. Die Folgen könnten weitreichend sein: Schwächelt die Wirtschaft, leidet auch der soziale Frieden und der Sozialstaat. Deshalb ist es entscheidend, dass Arbeitgeber selbst aktiv werden und nicht allein auf die langsamen Schritte der Politik setzen.

Mit Programmen wie dem „Solution-Day“ können Unternehmen praxisnahe Strategien zur Fachkräftegewinnung entwickeln. Nur wer eigene Chancen im War-for-Talents nutzt und die gesetzlichen Rahmenbedingungen kreativ gestaltet, schafft nachhaltigen Mehrwert für alle Beteiligten. Wer zu spät kommt, den bestraft die Rezession.

Source: wallstreet online (im Archiv)


Das seit 2020 geltende Fachkräfteeinwanderungsgesetz bleibt hinter den Erwartungen zurück: Trotz vereinfachter Regelungen erschweren Bürokratie und praxisferne Vorgaben weiterhin die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte – speziell in Zeiten von Corona und verändertem Arbeitsmarkt. Besonders ältere Bewerber haben durch hohe Anforderungen schlechte Karten. Angesichts des steigenden Fachkräftemangels sind Unternehmen gefordert, selbst aktiv und kreativ nach Lösungen zu suchen, statt nur auf staatliche Maßnahmen zu warten.