01 März Fachkräfteeinwanderungs-Gesetz mit guten Ansätzen, aber ohne Praxistauglichkeit
Fachkräfteeinwanderung: Gute Idee, aber noch weit weg vom Arbeitsalltag
Ich sehe jeden Tag, wie dringend Unternehmen – gerade im Mittelstand – auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind. Deshalb habe ich mir vom neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz mehr erhofft. In der jetzigen Form wird es aus meiner Sicht nicht die Wirkung haben, die wir brauchen.
Mir geht es um Kompetenzen, nicht um Abschlüsse auf Papier. Viele Kandidatinnen und Kandidaten bringen wertvolle Berufserfahrung mit, auch wenn sie keine akademische Laufbahn haben. Dass das Gesetz diesen Punkt endlich anerkennt, ist positiv. Doch die Umsetzung bleibt zu starr. Die Sprachvorgabe auf B1-Niveau, bevor jemand überhaupt arbeiten darf, halte ich für realitätsfern. Unternehmen können selbst beurteilen, welches Sprachniveau für den Einstieg ausreicht – entscheidend ist doch, dass jemand motiviert ist und sich weiterentwickeln will.
Was ich außerdem vermisse, ist der menschliche Aspekt. Von echter Willkommenskultur lese ich im Entwurf wenig. Es geht vor allem darum, Arbeitskräfte zu gewinnen, nicht Menschen zu integrieren. Dabei ist genau das der Knackpunkt: Nur wer sich hier willkommen und begleitet fühlt, bleibt auch langfristig.
Ich wünsche mir ein Einwanderungsgesetz, das den Blick aus der Praxis ernst nimmt – weniger Bürokratie, mehr Vertrauen in die Unternehmen und vor allem mehr Offenheit gegenüber den Menschen, die kommen möchten.
Link zum Artikel:
https://www.frankenpost.de/region/wirtschaft/Auf-dem-Weg-zu-mehr-Fachkraeften;art2448,6574755
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